Donnerstag, 12. Mai 2011
Marketing du bist...
Das letzte bisschen Würde ging schon wieder für den verzweifelten Versuch nach Aufmerksamkeit und Anerkennung drauf. Schon wieder… Ich persönlich liebe ja das ganze Getue um die eigene Person. Das kleine Stückchen Image, das über Jahre aufgebaut und mit mittelmäßigen Aktionen zurechtgepfeilt wurde steht eben doch scheußlich oft auf der Kippe. Kippt sie erst einmal ist der Sturz in die tieferen Gefilde der durchschnittlichen oder auch uncoolen Menschen von denen man sich so vehement versuchte zu distanzieren vorprogrammiert. Aber da unten befinden wir uns Gott sei Dank noch nicht. Vielmehr bewegen wir uns mit rasantem Tempo nach oben. Der Aufwärtstrend hält nicht nur wieder in der Wirtschaft ein, sondern auch im Marketing zur eigenen Person. Wie war das noch gleich? Der Mensch versucht, ebenso wie die Firmen ihre Produkte, sich auch nur zu verkaufen. Und das mit allen Mitteln. Jeder andere Mensch ist uns dabei ein Konkurrent. So laben wir uns an jedem Scheitern der Konkurrenz. Wie klemmende Bremspedale bei Toyota für Imageverlust sorgen so kommen uns kleine Fehler oder finanzieller Tiefstand teuer zu stehen, wenn wir wieder im direkten Vergleich mit unseres Gleichen stehen.

Eine Schweigeminute für unser aller Selbstbewusstsein.

Erstmal im Visier einer solchen Hasskampagne kommen wir nur schwer wieder hinaus.
Ich meine, wer wird schon je die Katastrophe im Golf von Mexiko verursacht von BP vergessen. Mahnend wird der Finger erhoben, um jede zukünftige Aktion präventiv abzutadeln. Schade eigentlich. Fehler lassen uns schon lange nicht mehr lernen oder vorankommen. Sie sind schon lange der Grund für unseren Untergang.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich damals in der 10. Klasse gerne dazu neigte etwas verschachtelte Sätze zu bauen. Komplex war das neue Schwarz. Für mich.
Wer es nicht verstand erhob die Mistgabel oder alternativ die Fackel. Schlich sich dann ein Fehler ein, wie es bei solchen Gebilden durchaus mal vorkam wurde man unmissverständlich und für alle Ewigkeiten als Trottel tituliert. Sollte man dann auch nur in die Nähe eines weiteren Textes kommen, wird man mit freundlich auf das einstige Versagen erinnert und höflich aber bestimmt dazu angehalten doch lieber die Finger von der Sache zu lassen.
Das nur ein kleines Beispiel.
Um in die andere Richtung zu gehen: Jeder Wettbewerbsvorteil wird ohne zu zögern ausgenutzt. Dabei wird der neue Wagen oder die Möglichkeit einen Vorteil aus einer „Connection“ zu ziehen zum Aufhänger für eine neue Gesellschaftsordnung, die jeden anderen der nicht auf gleichem Level lebt oder agiert gnadenlos deklassiert.
Dazu will ich wieder ein kleines Beispiel aus dem alltäglichen Leben anführen.
Meine Uhr ist nun wirklich nicht schlecht, vor allem für mein noch recht junges Alter.
Ich habe damals auch ziemlich viel dafür gespart, um sie mir leisten zu können.
Nun hat ein guter Freund durch günstige Fügung die Möglichkeit bekommen sich eine noch teurere und exklusivere Uhr zu kaufen, die auch mehr Funktionen hat. Ich hatte mich damals gegen die Funktionalität entschieden und hab lieber die Schönere genommen. Nun ist es so, dass seine auch sehr schön ist und wie gesagt mehr Funktionen hat.
Kommt es nun auf das Thema Uhren wird sofort der Vergleich zu mir gezogen, um die Vorteile seiner Uhr aufzuzeigen und meine vermeintlichen Nachteile nochmals zu unterstreichen.
Natürlich war das jetzt nur ein Beispiel und hat mit Uhren nichts gemein. Es soll nur veranschaulichen wie es um das Marketing der eigenen Person bestellt ist.

Ich weiss nicht recht, ob ich es ignorieren soll oder mich selbst in den gnadenlosen Kampf um die Marktführerschaft begeben soll. Wenn man es genau nimmt ist jeder von uns schon ein Teil davon. Ob man es nun bewusst tut oder unbewusst.
Wer sich stärker dafür interessiert, dem kann ich das Buch Manipulieren, aber richtig von Joseph Kirschner wärmstens empfehlen.